Sanierung und Erweiterung der Orgel in der Pfarrkirche St. Martinus, Niederpleis

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Orgel in der Pfarrkirche St. Martinus, Niederpleis
Orgel in der Pfarrkirche St. Martinus, Niederpleis

Die Orgel in der Pfarrkirche St. Martinus wurde 1966/67 von der Orgelbaufirma Klais aus Bonn mit Schleifladen, mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur, zwei Manualen, Pedal und 22 klingenden Registern erbaut. Das Instrument ist also inzwischen fast 60 Jahre alt. Die veraltete Elektrotechnik stellt neben zunehmend auftretender Unzuverlässigkeit ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, insbesondere hinsichtlich der Brandgefahr. Zudem ist die Orgel als „Kind ihrer Zeit“ in den klanglichen Möglichkeiten äußerst eingeschränkt. Denn das Instrument ist von einer neobarocken Disposition geprägt, wodurch ein großer Teil der Orgelliteratur nicht dargestellt werden kann.

Gemeinsam haben die Kirchenmusiker der Gemeinde, der Kirchenvorstand St. Martinus und der zuständige Orgelsachverständige des Erzbistums überlegt, wie die Orgel saniert und klanglich erweitert werden kann. Da das vorhandene Instrument eine gute Substanz aufweist und ein Neubau mit exorbitanten Kosten verbunden wäre, war schnell klar, dass es nicht auf einen Neubau hinausläuft. Vielmehr ist das Ziel, die bestehende Orgel zu sanieren und zu erweitern.

Orgel in der Pfarrkirche St. Martinus, Niederpleis
Blick auf die veraltete Elektrotechnik (unterhalb des heutigen Schwellwerks).

Durch den Tausch verschiedener Register zwischen Hauptwerk und Schwellwerk sowie den Austausch einzelner Register durch neue Register wird die bestehende Disposition unter den oben genannten Gesichtspunkten verbessert. Das vorhandene Orgelgehäuse lässt, z.B. durch den fehlenden Platz in der Höhe, kaum Erweiterungen um zusätzliche Register zu. Zudem fehlt dem Instrument ein drittes Manual, um anspruchsvollere und vielfältigere Orgelliteratur zu spielen. Daher soll im rückwärtigen Bereich der Orgel ein weiteres (schwellbares) Werk entstehen. Dieses Werk berücksichtigt insbesondere die klanglichen Anforderungen symphonisch-romantischer Literatur mit vielen grundtönigen Registern und sog. Zungenregistern und ergänzt die vorhandene Orgel um Klangfülle und -farben. Bislang steht die gesamte Orgel auf einem 16‘-Subbass im Pedal, das Hauptwerk steht auf einem 8‘-Prinzipal. Um insbesondere bei den tiefen Stimmen für das notwendige Fundament zu sorgen, soll die Orgel durch einen offenen 16‘-Prinzipal ergänzt werden. Insgesamt bekommt die Orgel eine viel größere klanglich-stilistische Bandbreite.

Im Ergebnis erhöht sich die Registerzahl von 22 Registern auf 41 Register (inkl. Transmissionen). Der Prospekt wird erhalten, sodass sich für die optische Wirkung im Raum kaum ein Unterschied ergibt.

Orgel in der Pfarrkirche St. Martinus, Niederpleis
Im oberen Bereich (nicht sichtbar) befinden sich die Pfeifen des Hauptwerks. Die durch die geöffneten Seitenklappen sichtbaren Pfeifen gehören zum heutigen Schwellwerk (künftig Positiv).

Drei verschiedene Orgelbaufirmen wurden eingeladen, vor dem Hintergrund der klanglichen Überlegungen Angebote und Konzepte zu erstellen. Alle drei Firmen, darunter auch der Erbauer der Orgel, befürworten eine solche Sanierung und Erweiterung und haben teils unterschiedliche Konzepte und Preisvorstellungen vorgelegt. Im Ergebnis konnte nach reiflichen Überlegungen das Konzept der Orgelbaufirma TastenReich hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und musikalischer Möglichkeiten am meisten überzeugen, sodass die Firma den Zuschlag erhielt. Zudem berücksichtigt das Konzept dieser Firma den Einsatz von gebrauchten Orgelteilen, was nicht nur preisliche Vorteile bietet, sondern auch die Nachhaltigkeit in den Vordergrund rückt.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf knapp 300.000 €. Das Erzbistum Köln hat die Maßnahme bereits genehmigt und eine finanzielle Förderung gemäß den kirchlichen Regularien in Höhe von 40.000 € zugesagt. Die restlichen Mittel müssen von der Gemeinde aufgebracht werden. Der erste Bauabschnitt wird bereits nach Fronleichnam 2024 beginnen und bis etwa zu den Sommerferien dauern. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Arbeiten innerhalb der Bestandsorgel. Die Erweiterung um das dritte Werk und die Spieltischumbauten erfolgen im nächsten Jahr in einem zweiten Bauabschnitt.

 

Die neue Disposition (Änderungen vorbehalten)

I. Hauptwerk (HW)

Großprinzipal 16´ (neu)
Prinzipal 8´(vorhanden)
Harmonieflöte 8´(neu)
Gedackt 8’ (neu)
Gambe 8‘ (Transmission aus SW)
Oktave 4´(vorhanden)
Flöte 4´(neu)
Quinte 2⅔´ (vorhanden, umgestellt)
Superoktave 2´(vorhanden, umgestellt)
Mixtur (vorhanden)
Trompete 8´(vorhanden)

III. Schwellwerk (SW)

Bordun 16´ (neu)
Diapason 8´ (neu)
Lieblich Gedackt 8´ (neu)
Gambe 8´ (neu)
Vox coelestis 8´ (neu)
Oktave 4´ (neu)
Querflöte 4´  (neu)
Mixtur (neu)
Trompette Harmonique 8´ (neu)
Cor anglais 8´(neu)
Klarinette 8´ (neu)

II. Positiv (PO)

Rohrflöte 8´(vorhanden)
Prinzipal 4´(vorhanden)
Flötgedackt 4´(vorhanden)
Nasard 2⅔´(vorhanden, umgestellt)
Feldflöte 2´ (vorhanden, umgestellt)
Terz 1 3/5´(vorhanden, umgestellt)
Scharff (vorhanden)
Krummhorn 8´ (neu)

Koppeln

II-I, III-I, Sub III-I, Sup III-I, III-II, Sub III-II, Sup III-II, I-P, II-P, III-P, Sup III-P, Tremulant

Pedal

Prinzipal 16´(neu)
Subbass 16´(vorhanden)
Stillgedeckt 16´ (Transmission aus SW)
Offenbass 8’ (vorhanden)
Oktavbass 8´ (neu)
Cello 8’ (Transmission aus SW)
Gedacktbass 8´(vorhanden)
Choralbass 4´(neu)
Fagott 16´ (neu)
Dulzian 16´(neu)
Trompete 8´(neu)

 

Spendenmöglichkeit

Um die umfangreichen Maßnahmen zu finanzieren, freut sich die Kirchengemeinde
über zahlreiche Spenden. In der Pfarrkirche steht dafür ein eigener Opferstock bereit. Zudem werden monatlich in den Sonntagsmessen in Niederpleis, Buisdorf und Birlinghoven Türkollekten gehalten. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, Ihre Spende auf folgendes Konto der Pfarrgemeinde St. Martinus zu überweisen: 

IBAN: DE 85 3705 0299 0032 0010 26
Verwendungszweck: „Orgel in St. Martinus“ 

Auf Wunsch kann eine Spendenquittung ausgestellt werden. Es ist beabsichtigt, dass bei Privatspenden ab 300,-€ auf Wunsch der Name auf einer Widmungstafel genannt werden kann. Geben Sie dies bei der Überweisung bitte mit an.