7. Dezember 2020 – Der Zeige-Stern

Als Gott die Sterne machte, bestimmte er sie unter anderem dazu, den Menschen den Weg zu weisen. Nur einen Stern nahm er aus dieser gro­ßen Zahl von Sternen heraus und sagte zu ihm: „Wenn ein großes und be­sonderes Ereignis stattfindet, will ich den Menschen einen besonderen Stern zeigen, und dieser Stern sollst du sein. Zeige-Stern will ich dich nennen.” Nun stand dieses besondere Ereignis bevor. Der Engel Uriel brachte die Bot­schaft von der Geburt des Gottessohnes zusammen mit vielen anderen En­geln, die ihm helfen sollten, bereits auf die Erde. Jetzt aber sandte Gott auch diesen ganz besonderen Stern aus. Einen Stern mit einem langen, hell leuch­tenden Schweif,

Es gab Menschen, die ihr ganzes Leben lang den Himmel beobachteten und aufschrieben, wohin sich die Sterne bewegten. Diese Menschen glaubten, man könne wichtige Ereignisse voraussagen, wenn man nur richtig in den Sternen lesen könnte. Solche Menschen nannte man Sterndeuter. Als der Zeige-Stern am Himmel erschien mit einem Schweif, so hell, dass er alle anderen Sterne überstrahlte, waren die Sterndeuter jedoch ratlos. Noch nie hatten sie einen derartigen Stern gesehen. Und die Menschen fragten: „Ihr seid Sterndeuter, sagt, was bedeutet dieser helle Stern am Himmel?” Doch die Sterndeuter zuckten nur mit den Achseln: „Wir wissen nicht, was geschehen wird. Doch es muss etwas Großes, Besonderes, etwas Außerge­wöhnliches sein.”

Und Gott befahl dem Stern: „Mach dich auf den Weg nach Betlehem, denn ich will, dass dort mein Sohn geboren wird. Zeige den Menschen den Weg zu ihm.”

Und der Zeige-Stern machte sich über den Himmel auf nach Betlehem. Die Sterndeuter aber riefen aufgeregt: „Da seht! Der Stern wandert. Welches Ziel er wohl hat?”

Und einige Leute beschlossen: „Kommt, lasst uns diesem Stern nachziehen und sehen, wohin er uns führt. Wenn etwas Großes geschieht, dann wollen wir es sehen und dabei sein.”

Der Stern zog über den Himmel und zeigte den Weg, und sein Schweif leuchtete hell und weit.